Übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth (Lissy) Pitzenbauer im Juli 2016

Chogtrul kam im Jahr 1970 am 25. Tag des ersten tibetischen Monats am glücksverheißenden Festival-Tag der Versammlung der Dakinis auf die Welt. Er wurde in der Nähe des Klosters Tsangdo Gompug in Kham am Fuße des Berges Gochen geboren, am Ort der Verwirklichung von Sönam Bumpa, einem der 13 Kathok Bumpa. Seine Familie ist von ehrenwerter Abstammung. Der Vater hieß Tsetan und die Mutter Palmo. Er selbst bekam den Namen Palsang.

Schon als er noch ein Kind war, war es bekannt, dass er die Wiedergeburt eines herausragenden Wesens war. Man mutmaßte, dass er die Wiedergeburt von Künsang, dem Sohn von Kathok Moktsa Rinpoche war.

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Bereits als er fünf Jahre alt war lehrten ihn seine Mutter und sein Lehrer Tsering die tibetischen Vokale und Konsonanten  zu lesen und zu schreiben.

Später zog die Familie nach Tromkhog und Kyabje Azom Drugtrul Thubten Pema Trinle, der Grundpfeiler der großartigen geheimen Belehrungen der frühen Übersetzungen, führte die Haarschneidezeremonie durch und gab ihm alle Laiengelübde, die seinen Eintritt in den Dharma bedeuteten.

                Der große Rigse Jamyang Chökyi Nyima gab ihm nicht nur den Namen Gyurme Künsang Tegchog Dorje, sondern auch tiefgründige mündliche Belehrungen wie die detaillierten Unterweisungen zu den Nyingtig-Praktiken der Kanäle und Winde aus den Nyingtig-Lehren und yogische Übungen.

                Er kümmerte sich sehr fürsorglich und mit großer Sorgfalt um ihn. Der große Khenpo Soga vom Kloster Dokhok in Kham gab ihm die Novizengelübde und -regeln und verlieh ihm den Mönchsnamen Jamyang Khedrub Gyamtso.

                Der Herr des Mandala, Kyabchog Drugtrul Dorje Chang Thubten Pema Trinle gab ihm im Lauf der Jahre die zur Reife führenden Vajrayana-Ermächtigungen und die mündlichen Übertragungen von Unterweisungen der Nyingma-Tradition, so als gösse er die gesamte Flüssigkeit  eines Gefäßes in ein anderes. Kyabchog erteilte ihm auch viele Kernunterweisungen, zuerst die äußeren gewöhnlichen und die inneren außergewöhnlichen vorbereitenden Übungen, dann die Hauptpraxis, die aus den befreienden Belehrungen zu Shamata, Vipassana, Trekchö und Thögal besteht. Insbesondere lehrte er die Dagnang-Übertragung mit dem Titel: „Die mündliche Linie: Die 25 Bindus von Azom Drugpa Drodul Pawo Dorje.

                Als Chogtrul 21 Jahre alt war, erkannten ihn Drugtrul Dorje Chang Thubten Pema Trinle und Gyalse Jamyang Chökyi Nyima eindeutig als die Reinkarnation von Azom Namtrul Repa Namkha Dorje und verliehen ihm den Namen Tsultrim Gyurme Gyatso.

                Ab seinem 25. Lebensjahr studierte er in Pal Larung Ngarig Nangten Lobling Sutra- und Mantrayana und die Wissensgebiete mit Chöje Yizhin Norbu Khenchen Jigme Phüntsok Jungne, Khenchen Tsultrim Lodrö, führenden tibetischen Gelehrten, und Khenchen Tenzin Lhagpa. Danach ging er nach Indien, in das Land der Edlen, und traf dort viele perfekte Wesen wie den Dalai Lama, Kyabje Drubwang Penor Rinpoche, das Oberhaupt der Nyingma-Linie, und das Oberhaupt der Sakya-Linie. Von ihnen erhielt er viele Ermächtigungen, mündliche Übertragungen und Unterweisungen.

                Dann ging er auf Geheiß von Kyabje Jamyang Chökyi Nyima und die dringende Bitte von Lama Rigzin Palden hin ins obere Chökhor-Tal in Bumthang in Bhutan und etablierte dort die Lehrtraditionen des Studiums und der Ausbildung im Nyingthik-Ngöndro, dem Tri Yesche Lama, und den yogischen Nyingthik-Übungen, bei denen mit den Kanälen und Winden gearbeitet wird. Während dieser Zeit hatte er eine Audienz bei Kyabje Dodrub Rinpoche, bei der er diesen um Rat fragte, ob er besser dort bleiben und sich nur der Praxis und Verwirklichung im Retreat widmen solle, oder ob er besser etwas anderes machen solle. Er wurde angewiesen, sich dem Dharma des Lehrens und der Praxis zu widmen.

                Rigse Jamyang Chökyi Nyima sagte übereinstimmend damit zu ihm, dass er die Lehren aufrecht erhalten und in Pharping, dem Ort der Verwirklichung von Padmasambhava, dem zweiten Buddha aus Uddiyana, ein Kloster zum Lehren und Praktizieren gründen solle. Das Kloster bekam den Namen Azom Ösel Do Ngak Chökhor Ling.

                Mit dem Ziel, die fehlerhaft gewordenen Übertragungen der authentischen Lehrer wiederherzustellen, insbesondere die Belehrungen des/der?? glorreichen Azom, und um diejenigen Übertragungen, die sich nicht verschlechtert hatten, zu vermehren to increase??, begann er dann im Jahr 2008 Azom Ösel Do Gnag Chökhor Ling zu bauen.

                Der Bau begann in Drubpa Lung, dem geheimen Ort der Dakini in der Einsiedelei Pharping in Nepal, einem heiligen Ort, der von Acharya Padmasambhava gesegnet wurde und oft der König aller Orte der Verwirklichung genannt wird.

                Heute existieren in diesem Kloster eine Klosteruniversität, ein Retreatzentrum und eine Schule nebeneinander. Es gibt Wohnraum für ca. 500 ordinierte Sangha-Mitglieder und drei Stockwerke mit Räumen für männliche und weibliche Laien-Praktizierende. Auf vier Stockwerken sind exquisit gestaltete Schreinräume mit herrlichen Malereien, Formen, Farben etc. Die Wandgemälde enthalten Gold, die kleineren Statuen und die Dachornamente sind aus Gold und Kupfer. Kurz gesagt, das Kloster selbst und die Objekte darin sind alle erlesen schön.

                Im untersten Schreinraum befinden sich eine ca. 5,5 m hohe Buddhastatue und 4,90 m hohe Statuen von Padmasambhava, Avalokiteshvara, Vajrasattva und Tara.

                Im mittleren Schreinraum residiert die Versammlung der Familien der 100 zornvollen und friedvollen Gottheiten.

                Im Schreinraum darüber sind Statuen von den acht großen Vidyadharas aus dem Land der Edlen, angeführt von einer Statue von Padmasambhava.

                Im obersten Schreinraum gibt es vielerlei verschiedene Statuen, einschließlich einer von Vajrakilaya in Vereinigung.

                Diese Statuen sind nach traditionellen Anleitungen aus verschiedenen kostbaren medizinischen Substanzen hergestellt, die mit Lehm vermischt sind. Das Design, die Proportionen usw. sind alle korrekt authentisch. Alle Arbeiten sind jetzt erfolgreich abgeschlossen.

                Schon vorher sind viele große Nyingma-Linienhalter gekommen: das 6. Oberhaupt der großartigen geheimen Nyingma-Lehren der frühen Übersetzungen, Kyabje Taklung Tsetrul Rinpoche; Kathok Moktsa Rinpoche und Kathok Getse Rinpoche vom Kloster Kathok, einem der wichtigsten sechs Nyingma-Klöster, das im Osten liegt; Kyabje Patrul Tubsang Rinpoche; Kyabje Domang Yangthang Rinpoche und andere.

                Durch deren Segen und Wunschgebete sind die heutigen glücksverheißenden glücklichen Umstände, die dem Dharma und den fühlenden Wesen sicher Nutzen bringen werden, auf zeitgemäße Art zusammengekommen.

                Zur Zeit leben mehr als 300 Mönche in diesem Kloster. Sie haben 20 Lehrer, die es ihnen ermöglichen, sich fleißig mit den gewöhnlichen Wissensgebieten zu beschäftigen: den vollständigen Lehren von Sutra- und Mantrayana.

                Unter der Hauptfürsorge und Leitung von Chogtrul Gyurme Gyatso kümmert sich ein Entwicklungs- und ein Erziehungs- bzw. Bildungskomitee beflissen um verschiedene Aspekte, wie z.B. das Studienprogramm, um sicherzustellen, dass alle Sangha-Mitglieder, junge und alte, in diesem und in zukünftigen Leben ein sinnvolles Dasein haben und sich selbst und anderen nützen können. Chogtrul Gyurme Gyatso trägt die Verantwortung für alle notwendigen förderlichen Bedingungen für dieses Kloster, sowohl für die äußeren als auch für die inneren, und reist zudem in viele verschiedene Länder, um seine glücksverheißenden Aktivitäten, mit denen er dem Dharma und den fühlenden Wesen nützt, weiter auszudehnen.

                Zum Abschluss mache ich Wunschgebete in Übereinstimmung mit dem folgenden Vers:

Mögen die Ozeane des Dharma von Sutra und Mantra gemeistert werden.

Möge die große Schatzkammer der Juwelen der drei Trainings vollkommen gefüllt werden.

Möge das Licht des Dharma der Schriften und der Verwirklichung alle Richtungen durchdringen.

Möge diese Wohnstätte des Dharma blühen und gedeihen.

                Ich habe großen Respekt vor dem Dharma und den Lehren von Azom. Durch die Kraft des Karma oder die Bedingungen aus meinen früheren Leben besitze ich eine Verbindung zu dieser Dharma-Linie.

                Die erhabenen Wesen dieser Linie sind für mich zu einem Leuchtturm für dieses und zukünftige Leben geworden. Um ihre Güte zurückzuzahlen und mit dem Wunsch, dass es zum Nutzen der Lehren und der fühlenden Wesen, sein möge, bringe ich dieses Buch „Eine Geschichte der Azom Dharma-Linie – der Kristallspiegel“ dar.

                Bitte entschuldigen Sie geduldig eventuelle Ungenauigkeiten und Fehler.

Dies wurde 2014 verfasst.

Mögen Tugend und Güte zunehmen!

Möge es rechtschaffen sein!

Möge es glücksverheißend sein!